Betriebstemperatur der Bleibatterie
Wie wirkt sich die Temperatur auf die Spannung einer Batterie aus?
Wenn die Temperatur steigt, sinkt die Gleichgewichtsspannung einer Blei-Säure-Zelle, EMK oder Leerlaufspannung. Dies wird durch die Nernst-Gleichung und das thermodynamische Verhalten von elektrochemischen Zellen bestimmt.
Der Temperaturkoeffizient für eine Bleibatterie beträgt -2,5 bis -3,0 Millivolt pro °C pro Zelle,
Der negative Koeffizient bedeutet, dass mit steigender Temperatur die OCV- und Erhaltungsladespannungen sinken werden.
Einfluss der Temperatur auf das spezifische Gewicht des Elektrolyten (Sp. Gr.)
Die Temperatur beeinflusst auch die Säuredichte.
Mitsteigender Temperatur dehnt sich der Elektrolyt aus, wodurch sich sein spezifisches Gewicht verringert.
Der Temperaturkompensationsfaktor für das spezifische Gewicht beträgt etwa 0,00007-0,001 pro °C.
Die Ausdehnung des Elektrolyts beträgt typischerweise etwa 4-5% über einen Bereich von 50 °C. Dies trägt zu einer scheinbaren Abnahme der gemessenen Sp. Gr. und sollte mit einem Aräometer unter Bezugnahme auf die Temperaturkompensationstabelle korrigiert werden.
Richtlinien zur Spannungskorrektur
Für die Kompensation der Lade- und Erhaltungsspannung sind die folgenden Werte Standard:
Temperatur | Spannungskorrektur pro Zelle | Systemweite Korrektur (z.B. 48V System) |
---|---|---|
↑ 1°C über 25°C | -3,0 mV pro Zelle (Float/Ladung) | -72 mV pro 48V String |
↓1°C unter 25°C | +3,0 mV pro Zelle (Float/Ladung) | +72 mV pro 48V String |
Diese Werte gelten für Batterien, die mit einem spezifischen Gewicht des Elektrolyten von etwa 1,280 bei 25°C arbeiten, was typisch für stationäre und motorische Anwendungen ist.
Praktische Temperaturen für den Batteriebetrieb
Die Betriebstemperatur wirkt sich auf die Lebensdauer, die Effizienz und die Sicherheit der Batterie aus:
Optimaler Bereich: 20°C bis 25°C.
Schwelle zur leichten Besorgnis: Beginnt bei 27°C, wenn erhöhte Gasbildung einsetzt.
Sehr bedenklich: Bei 35°C und darüber steigt die Rate der Netzkorrosion, des Wasserverlusts und der Selbstentladung drastisch an.
Faustformel: Die Batterielebensdauer halbiert sich pro 10°C Anstieg über 25°C(Arrhenius-Gesetz).
Zusammenfassung
Wenn die Temperatur steigt, sinkt die Leerlaufspannung einer Bleisäurezelle aufgrund thermodynamischer Effekte um etwa 2,5-3,0 mV/°C pro Zelle . Gleichzeitig führt die Ausdehnung des Elektrolyten zu einem Rückgang der spezifischen Dichte. Daher müssen die Lade- und Erhaltungsspannungen um ~3 mV/°C über 25°C reduziert werden, um Überladung, übermäßige Gasbildung und vorzeitige Netzkorrosion zu vermeiden. Ebenso muss bei niedrigen Temperaturen die Spannung erhöht werden, um die geringere Aktivität auszugleichen. Verwenden Sie immer temperaturkompensierte Ladesysteme, um die Gesundheit und Langlebigkeit der Batterien zu erhalten.